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Entscheidungen treffen mit Bauch und Kopf

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Was wäre, wenn… Entscheidungen treffen ist gar nicht so einfach, vor allem, wenn die möglichen Optionen so ausgiebig durchdacht werden, dass sie in Stress ausarten.  Das heißt nicht, dass wichtige Entscheidungen in Sekundenbruchteilen gefällt werden sollten, aber ein bisschen Bauchgefühl sollte schon dabei sein.

Und Augenmaß. Es liegt ein himmelweiter Unterschied, sich beim Schuhkauf zu vertun als ein einmaliges Jobangebot abzulehnen, weil es einen Neuanfang bedeutet, ungewohnt ist, vielleicht ein Umzug dazugehört und, und, und…

Mit ein paar Faustregeln lassen sich der Stress reduzieren und mögliche Komplikationen auf ein Mindestmaß bringen.

Bei umwälzenden Entscheidungen sollten alle möglichen Folgen durchdacht werden, und zwar, ohne das Bauchgefühl zu ignorieren. Fühlt sich die Idee gut an oder löst sie eher Angstschweiß aus? Was ist das Schlimmste, was passieren kann, und was das beste Auskommen?

Wer prinzipiell die besten Gelegenheiten verpasst, weil er Ewigkeiten hin und her überlegt, ist mit einem Zeitlimit gut beraten. Der Schnäppchenflug, der Wintermantel, die Traumwohnung und das Jobangebot bleiben nicht unbegrenzt verfügbar, während die Reue über verpasste Gelegenheiten lange andauern kann.

Und: Wie glücklich soll die Sache machen? Wer bei weniger wichtigen Angelegenheiten mit seiner Bauchentscheidung auf der Haben-Seite landet, hat bereits gewonnen.

Dahinter steckt im Normalfall mehr Rationalität als es aussieht. Bauchgefühl oder Intuition basiert oft unterbewusst aus im Laufe des Lebens gesammelten Erfahrungen. Wenn die besten Freunde einem zu einem bestimmten Paar Schuhe raten, weil es optisch passt, der Bauch aber sagt, dass irgendetwas damit nicht stimmt und sich später herausstellt, dass die Füße darin wehtun, wird die innere Warnglocke beim nächsten Mal leichter gehört. Wenn andererseits Bauch und modische Berater zu den Schuhen ja sagen, der Verstand aber rät, nach einem ähnlichen, aber günstigeren Modell zu suchen, ist die Chance auf einen glücklichen Ausgang des Einkaufsbummels eher gering.

Um Kopf und Bauch bei existentiellen Entscheidungen in Einklang zu bringen kann das Erstellen von Listen hilfreich sein. Wer schwarz auf weiß Pro und Contra, mögliche Folgen und emotionale Reaktionen darauf vor sich sieht, kann besser Argumente vergleichen, gezielter andere Meinungen einholen und vor allem Abstand gewinnen.

Dazu gehört auch Zeit. Zwar sollte nichts unendlich hinausgeschoben werden, aber über Entscheidungen schlafen oder sich gezielt für ein paar Stunden ablenken hilft, Perspektive zu gewinnen.

Betrifft die Entscheidung auch andere, sollten die ebenfalls einbezogen werden. Wer andere Personen mit ähnlichen Erfahrungen befragen kann, gewinnt eine weitere Entscheidungshilfe, selbst wenn es nur eine Bestätigung ist, dass der neue Chef verständnisvoll ist und die Kollegen alle Jahrzehnte der Firma die Treue halten.

Risiken gibt es immer. Doch selbst eine Fehlentscheidung ist nicht das Ede der Welt. Auch daraus lässt sich eine Lehre ziehen, die sich möglicherweise unterbewusst beim nächsten Mal im Bauchgefühl auszahlt.


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